Erst war die Aviator, dann kam die Wayfarer
Als Nachfolger des berühmten Modells Aviator, ursprünglich für Piloten entwickelt, brachte Ray-Ban Anfang der 1950er das Modell Wayfarer auf den Markt. Die beiden Modelle gehören zu den weltweit am meist verkauften Sonnenbrillen aller Zeiten und sind seit Generationen stilprägende Accessoires der Trendsetter. Bis 1952 gab es ausschließlich das Modell Aviator, erst dann präsentierte Ray-Ban mit der Wayfarer ein neues Styling. Erstmals wurden die Bügel aus Plastik hergestellt. Das zunächst nur in schwarz erhältliche und im Gegensatz zur Aviator deutlich breitere Modell, ist nach wie vor mit kleinen länglichen Silbernieten versehen. Am klassischsten trägt sich die Wayfarer nämlich Original und dazu im schwarz- oder tortoisefarbenen Rahmen. Vom Designer Raymond Stegeman erfunden, sollte die markante Form eine neue Ära einleiten. Weg vom dünnen Metallrahmen des Aviator-Designs und hin zum Kunststoffrahmen.
Frühstück bei Tiffany’s und die Blues Brothers
Ihren hohen Bekanntheitsgrad der 1960er Jahre verdankt sie jedoch teils einem Missverständnis: Denn bei dem Modell, durch das die niedliche Audrey Hepburn zu Beginn der Truman Capote-Verfilmung Breakfast At Tiffany’s schaut, handelt es sich nicht um das Wayfarer wie angenommen, sondern um ein ähnliches Modell der Marke Persol. Doch von diesem Zeitpunkt an, Verwechslung hin oder her, galt die Brille als unisex.
Der eigentlich kantig-strenge, maskuline Kunststoffrahmen mit den trapezförmigen Gläsern und der Aufschrift „gefährlich“ passte offensichtlich ebenso gut zur Frau im kurzen Schwarzen, wie zum äußerst männlichen Darsteller, für den die Brille ursprünglich gedacht war.
Als 1980 der Film „The Blues Brothers“ startete, spielte neben John Belushi und Dan Aykroyd, die schwarze Wayfarer eine Hauptrolle. Die 1956 lancierte Brille hatte ihre eigentliche Hochzeit bis in die Sechzigerjahre gehabt. Als John Landis’ Werk ins Kino kam, wurden gerade mal 18.000 Stück verkauft, wenig für die Unternehmensverhältnisse. Dies änderte sich danach selbstverständlich schlagartig. Die erste It-Brille war geboren.
New Wayfarer – Neuauflage eines Klassikers
Zu Beginn dieses Jahrhunderts führte Ray-Ban die New Wayfarer auf dem Markt ein, aber die abgerundeten, eiförmigen Gläser brachten nur mäßig Erfolg. Das Design der zweiten Generation orientiert sich stark an dem Original, hat im Vergleich zu diesem jedoch ein kleineres Gestell und weichere Formen. Zunächst vor allem als Sonnenbrille bekannt, ist die Wayfarer heute auch als Korrekturbrille erhältlich.
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