Habt ihr Euch schon mal gefragt, wie unsere Headerbilder (wie es oben zu sehen ist) entstehen? Ich mich auch.
Um meine Neugier zu stillen, habe ich diese Woche ein Fotoshooting gecrasht, bei dem unsere neuen Brillenmodelle geshootet wurden. Dabei wollte ich herausfinden, was und vor allem wen man alles benötigt, um so ein professionelles Shooting auf die Beine zu stellen. Ich war überrascht, wie viele Personen am Set mitgearbeitet haben und was sie zu erzählen hatten. Ihr wollt wissen, wer die Menschen waren und was ihr Job war? Lest selbst!
Joseph, Fotograf – Objektiv betrachtet ein Vollprofi
Mit Joseph arbeiten wir schon seit langem zusammen. Er ist der Garant dafür, dass unsere Kampagnen immer on fleek sind. Wenn für JB by Jérôme Boateng, Sylvie Optics oder Dieter Bohlen Fotos hermüssen, dann lässt JR ein Blitzlichtgewitter los. Obwohl während der drei Tage, an denen geshootet wurde, so viele Fotos geschossen wurden, dass ich kurz vor einem epileptischem Anfall stand, hat er sich die Zeit genommen, meine Fragen zu beantworten.
„Joseph, wie bist Du bei der Auswahl der Models vorgegangen?“
„Entsprechend unserer Zielgruppe, um ein realistisches Geschlechterverhältnis wiederzugeben, habe ich drei weibliche und drei männliche Models ausgewählt. Ebenfalls wichtig ist, dass verschiedene Typen vertreten sind. Wir wollen möglichst viele Haarfarben und Gesichtsformen abbilden, damit sich all unsere Kunden vertreten fühlen.
Prinzipiell muss das Model ein „Brillengesicht“ haben. Also Gesichtszüge, die mit den unterschiedlichen Brillenformen gut funktionieren.“
„Was ist beim Shooten von Sonnenbrillen anders als bei anderen Fotoshootings?“
„Die größte Challenge machen die Spiegelungen aus. In stark verspiegelten Sonnenbrillen-Gläsern sieht man im Worst Case das ganze Fotostudio. Zudem muss man die diversen Materialien der Brillengestelle beachten. Edelmetalle wie Gold reflektieren anders als Plastik oder Azetat. Dies erfordert angepasste Lichtverhältnisse, damit die Brille schön in Geltung tritt. Gleichzeitig muss aber auch das Model so ausgeleuchtet sein, dass es gut aussieht.“
„Welche Vorgaben gibst Du den Models?“
„Konkrete Vorgaben gibt es im Vorfeld nicht direkt. Man vergewissert sich aber, ob Frisur und Haarfarbe nach wie vor aktuell sind. Gleiches Gilt für den Bart, der das Gesicht signifikant verändern kann.
Vor Ort gibt es ein Briefing, in dem das gewünschte ‚Feeling‘ an das jeweilige Model kommuniziert wird. Davon hängen dann auch die Posen ab, welche die Models einnehmen.“
Phil – Master of Glasses
Phil ist bei Edel-Optics der Spezialist für alle Anliegen rund ums Auge. Als ausgebildeter Augenoptiker kennt er sich bestens mit Seh- sowie Sonnenbrillen aus und berät Euch in unseren Tutorials zu Themen wie der Auswahl der richtigen Brillenform und -größe.
Von ihm wollte ich wissen, wonach er entscheidet, welche (Sonnen)brillen zu welchem Model passen.
„Erstmal findet eine grobe Analyse der Models statt. Wer ist der sportliche Typ? Welches Model wirkt eher elegant? Etc.
Im zweiten Schritt findet dann die Zuordnung der Brillen statt. Diese müssen einfach zum Gesicht des Models passen. Dabei spielt die Brillengröße die wichtigste Rolle, vor allem die Breite. Aber: Wenn man eine Brille richtig in Szene setzt und das Model sie selbstbewusst trägt, dann kann sie auch trotz Übergröße gut rüberkommen.
Weitere Aspekte, die in Betracht gezogen werden, sind die Farbe, der Farbverlauf der Gläser und bzgl. des Gestells die Art des Rahmens. Und zwar, ob es sich um einen Vollrand oder Halbrand handelt. Und dann noch die Randdicke. Natürlich gibt es auch rahmenlose Modelle.
Die Konturen im Gesicht und die Frisur haben ebenfalls einen Einfluss, am Ende muss das Gesamtbild stimmig sein.“
Maike – Hair & Makeup-Artist
Das mit der Frisur ist auch für Maike eine haarige Angelegenheit. Ich habe sie gefragt, worauf sie vermehrt achten muss, wenn sie die Haare und das Gesicht für ein Brillen-Shooting aufpimpt.
„Die größte Herausforderung ist, dass man besonders auf die Gesichtsproportionen achten muss, da frontal und seitlich geshootet wird. Haare können so frisiert und das Gesicht geschminkt werden, dass sie markante Linien auflösen oder – je nach Bedarf – Gesichtszüge betonen.
Was die Augen angeht, darf man hier nicht übertreiben. Denn alles, was man durch eine Brille sehen kann, sieht man stärker. Deswegen dürfen die Augen nicht so stark geschminkt werden. (Der Look könnte sonst künstlich oder sogar billig wirken.) Außerdem soll die originale Augenfarbe nicht gestört werden. Wimperntusche verwende ich gar nicht, weil verklebte Wimpern unbedingt vermieden werden sollen, wenn die Augen im Fokus sind.“
Stylisten Stephan und Maurice – Kleider machen Leute
Ohne Klamotten geht gar nichts! (Außer vielleicht bei der Aktfotografie.) Deswegen war das Stylisten-Duo am Set, inklusive Klamotten im Gesamtwert von ca. 200.000 Euro. Läuft.
Da fragt sich manch einer: Woher das ganze Zeug? Und nach welchen Kriterien wird ausgewählt, welche Teile ins Fotostudio mitgeschleppt werden?
„Natürlich haben wir unseren eigenen Fundus in Berlin, den wir mitnehmen. Man kann sich aber auch welche aus externen Fundus ausleihen und den Rest kauft man ein (wenn man aktuelle Pieces braucht). Dabei schaut man, was momentan im Trend ist, braucht aber ein buntes Spektrum, damit man auf alle Styles von basic bis total abgefahren zugreifen kann. Wenn man weiß, welche Brillenmarken geshootet werden, kann man sich bei der Auswahl darauf einstellen.“ erklärt Maurice.
Und woher weiß man, welches Outfit die Models zu der geshooteten Brille anziehen sollen?
„Beachtet werden die Farben, Materialien und das Design der Brille. Meistens achtet man darauf, dass die Brille mit dem Outfit harmoniert. So kann bei einer Sportbrille das Outfit zum Beispiel einen technischen Touch geben, beispielsweise durch eine bunte Motorradjacke. Zu einer Sonnenbrille von Jimmy Choo würde ein elegantes Kleid passen.
Alternativ funktionieren auch Brüche im Look. Also z.B. eine schicke Brille und dazu eine kaputte Jacke.“ verrät mir Stephan.
Außerdem kennen die beiden Profis die Designer der Brillen und können gut einschätzen, mit welchem Outfit sie sich repräsentiert fühlen würden. Phil schaut mit seinem geschulten Auge auch immer drüber.
So, das hätten wir im Kasten!
Wir wissen jetzt, wer am Set welchen Job hat. Ich bin verblüfft, wie viel Einfluss die Menschen hinter dem Kamerastativ auf das Gelingen guter Shootings haben. Man könnte meinen, dass unsere Brillen und Sonnenbrillen – die eigentlichen Shooting Stars – nur eine kleine Rolle spielen (so wie Danny DeVito). Tatsächlich passiert das ganze Drumherum aber in Abhängigkeit vom jeweiligen Brillenmodell. Allein schon wegen der Verspiegelungen verlangen einige Sonnenbrillen regelrechte Feinarbeit beim Kopf-Posing, lässt mich Male-Model Vince wissen. Auch Alice weiß, was es heißt, Feinheiten bei der Kopfhaltung zu beachten, wenn ein perfektes Ergebnis erwartet wird. Bei Beauty-Shootings, für die sie gebucht wurde, musste sie ihre Augen teilweise stundenlang in die Kamera strahlen lassen, damit am Ende Tages eine einzige – aber dafür makellose – Aufnahme im Kasten ist.
Harter Job für ein hottes Ergebnis! Wir von Edel-Optics bedanken uns beim ganzen Team und sind schon mega gespannt auf die fertigen Ergebnisse. Für die Wartezeit haben wir für Euch ein kurzes Video, welches das Feeling am Set ganz gut wiedergibt: Film ab!