Schon mal einen Wasserbüffel auf der Nase spazieren getragen? Oder eine Schildkröte? In den 1950ern waren Hornbrillen oder Tortoise-Modelle der letzte Schrei. Später als Streber- oder Nerd Brille verschrien, feiern die Fassungen in marmorierten Brauntönen im Zuge der Vintage- und Retrowelle ein fulminantes Comeback. Zu Recht, denn die heute meist aus federleichtem Acetat gearbeiteten Rahmen sind echte Style-Alleskönner. Welche Farben und Formen derzeit besonders angesagt sind und wie man sie am besten kombiniert, erfährst Du hier.
Hornbrillen: Ein Brillen-Klassiker
Die Fifties und Sixties waren die erste große Hochzeit der Hornbrillen, bekannte Persönlichkeiten wie der US-Außenminister Henry Kissinger, der Musiker Buddy Holly oder Filmregisseur Woody Allen machten die Brillen mit dem markanten Rahmen populär. Woody Allen nutzte sie im Film Woody, der Unglücksrabe sogar als zentrales Element und ließ Kinder mehrfach die Hornbrille des Protagonisten zerstören, bis dieser sie als Befreiungsschlag schließlich selbst zertrampelte.
So weit würde heute wohl kein Brillenträger mehr gehen, schließlich sind Hornbrillen topaktuell und längst kein Zeichen von Nerdtum mehr, sondern ein Beweis für Stilsicherheit und Selbstbewusstsein, was prominente Hornbrillen-Fans wie Jay-Z, Anne Hathaway oder Brad Pitt beweisen. Lediglich die Materialien haben sich seit den Anfängen verändert.
Vom Naturmaterial zum perfekten Fake
Ursprünglich wurden echte Hornbrillen aus Schaf-, Ziegen- oder Büffelhorn hergestellt. Besonders ergiebig sind die großen Hörner asiatischer Wasserbüffel, die in Asien oft als Zugtiere gehalten werden. Nach ihrem Tod werden die Büffel sozusagen „Horn to Tail“ verwertet. Ganz anders sah das mit Schildpatt-Brillen aus, die in den Sixties modisch für Furore sorgten. Die Tortoise-Fassungen wurden aus den Panzern von Meeresschildkröten gefertigt, vorrangig Karett-Schildkröten, die zu diesem Zweck vor den Küsten Kubas gefangen wurden. Deshalb wird für das typische marmorierte Muster auch oft der Name Havana bzw. Havanna verwendet.
Heute dürfen die Schildkröten ungestört planschen, sie stehen inzwischen unter Naturschutz. Echte Büffelhorn Brillen gibt es zwar noch, sie sind jedoch recht kostspielig, weshalb heute vorwiegend Acetat als Ersatz verwendet wird. Dieser Kunststoff auf Zellulosebasis ist sehr leicht und biegsam und lässt sich beliebig einfärben. Und so kann auch das Tortoise-Muster in allen Farben unsere Accessoires zieren. Wer tatsächlich zu echtem Horn greift, wird sich an dem hohen Tragekomfort des Naturmaterials erfeuen. Jedes Gestell aus Horn ist ein Unikat und bereitet mit der richtigen Pflege viele Jahre lang Freude.
Horn-Brillen: Stilbewusst und trendy
Waren im vergangenen Jahr noch bunte Havana-Nuancen in Rosé, Türkis oder Blau das dicke Ding, so steht 2021 im Zeichen der Rückbesinnung und Natürlichkeit. Es dominieren Horn-, Schildpatt- und Havana-Styles in warmen Brauntönen wie Walnuss, Bernstein, Karamell oder Honig. Geschmackvoll und zeitlos sind auch hornbrillen-Designs in Grau oder Braun-Schwarz, die sowohl bei Damen wie auch Herren beliebt sind. Was die Formen angeht, so gibt es nichts, was es nicht gibt. Von klassischen Panto-Brillengestellen über Cateye-, Browline- oder Fliegerbrillen, sie alle bekommen durch die charakteristische Marmorierung des Horn- oder Tortoiseshell-Musters einen eleganten Twist.
Hornbrillen – wie kombinieren?
Eine Horn- oder Tortoise-Brille (egal, ob als Lesebrille oder Sonnenbrille) kann wirklich jeder tragen, es kommt nur auf die Wahl der richtigen Farbnuance an. Die Marmorierung schmeichelt dem Teint, wirkt weich und apart und kann deshalb auch gut eine massivere Brillenfassung im Nerd-Style vertragen. Wer jedoch ein sehr schmales, feines Gesicht hat, sollte auch bei der Brille lieber etwas weniger dick auftragen. Was die Outfits angeht ist Havana ein echtes Allroundtalent, denn vor allem die warmen Brauntöne passen sich jedem Style organisch an, ob zum Business-Look im Office, leger gekleidet auf der Straße oder zum Party-Outfit im Club. Ausnahme: ultrasleeke Sportstyles, hier ist eine modische Metallbrille wohl die bessere Wahl. Und wer eine individuelle Brille in bunter Tortoise-Optik gewählt hat, greift bei den Klamotten vielleicht besser zu unifarbenen Elementen, sonst wird der Gesamtlook schnell sehr wild.
Ob Büffel- oder Schildkrötenlook, braun oder farbig – Fassungen im Hornbrillen-Look sind ein optisches Must-have und bringen durch ihre Maserung und ihren individuellen Style die perfekte Prise Vintage in unsere Outfits. Von Ray-Ban Brillen bis Tom Ford Brillen, von Oakley Brillen bis Carrera Brillen: Wir haben eine große Vielfalt an Tortoise-, Havanna- und Hornbrillen im Angebot, die Du mithilfe unserer Online-Anprobe gemütlich am Rechner oder Dank des kostenlosen Versands auch entspannt zu Hause anprobieren kannst. So findest Du sicher das passende Modell für Deinen ganz persönlichen Retro-Style.